Geschichte von Rixdorf
Kirchgasse 1927
Das ursprüngliche „Richardsdorf“ wurde im Mittelalter gegründet und taucht bereits früh in historischen Quellen auf. Später wurde der Name zu Rixdorf verkürzt. Heute gehört Rixdorf zum Berliner Stadtbezirk Neukölln.
Im Jahr 1737 kamen aus Böhmen vertriebene protestantische Einwanderer nach Rixdorf. Der böhmische Prediger und Reformator Jan Hus wurde 1415 als Ketzer in Konstanz verbrannt. Anhänger seiner Lehren fanden vor fast 300 Jahren Zuflucht im damaligen Rixdorf, dem heutigen Berlin-Neukölln. Seither leben die Nachfahren dieser Einwanderer im Umkreis der Richardstraße und Kirchgasse. Neben dem stadtgeschichtlichen Museum in der Kirchgasse 5 befinden sich in den engen Straßen und Gassen Rixdorfs viele gut erhaltene historische Gebäude, wie die fast 400 Jahre alte Rixdorfer Schmiede und die aus dem 15. Jahrhundert stammende Bethlehemskirche. Der 1,2 Hektar große Comenius-Garten am Richardplatz 35 ist den Lehren des Universalgelehrten und letzten Bischofs der Böhmischen Brüdergemeinde, Johann Amos Comenius, gewidmet.
Dank des „Lebensweges“, der den Werdegang eines Menschen nachzeichnet, und der wunderschönen gartenarchitektonischen Gestaltung fühlen sich sowohl Hobbyphilosophen als auch Kiezbewohner und Besucher hier wohl. Nach einem Spaziergang durch das historische Viertel können Hunger und Durst mit selbstgebrautem Bier, deftigen Speisen oder Kaffee und Kuchen in traditionsreichem Ambiente gestillt werden.
Wer das Böhmische Dorf in Neukölln kennenlernen möchte – wärmstens zu empfehlen sind die Führungen mit Michael Harr, unser Archivar im Dorf. Er freut sich durch unsere bewegte Geschichte führen zu dürfen.

